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Artenreiche Wildnis in der Stadt

Lese-Tipp vom BN:
Heuberger, Katharina: Mein wilder Meter. Balkon und Topfgarten naturnah gestalten,
pala-verlag, 
April 2023

Das schreibt der pala-verlag über das Buch:

„Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel fördern und beobachten, das gelingt auch auf Balkon und Terrasse mitten im Siedlungsraum – mit einheimischen Wildpflanzen. Katharina Heuberger lädt zur Safari in den 5. Stock ihrer Stadtwohnung ein und begeistert mit unterhaltsamen Texten und eindrucksvollen Bildern für die naturnahe Bepflanzung von Blumenkästen, Kübeln und Töpfen.

Beim Einstieg ins Balkongärtnern oder bei der Umstellung auf eine nachhaltige Gestaltung helfen das fundierte Wissen und die erprobten Tipps in diesem Buch, von der Wahl der Pflanzgefäße über das Mischen passender Substrate bis zur standortgerechten Auswahl heimischer Wildpflanzen und deren Pflege. Auf wenigen Quadratmetern entstehen so Wohlfühloasen für uns Menschen und wertvolle Lebensräume für heimische Tiere.

Die Bloggerin mit dem grünen Daumen leistet seit zehn Jahren Pionierarbeit. Gut vernetzt mit Gleichgesinnten und Naturgartenenthusiasten sowie Biologinnen und Biologen, die ihr faszinierendes Wissen über Insekten oder Vögel gerne teilen, hat sie einen reichen Erfahrungsschatz erworben. Das Buch zeigt: Naturbalkone machen glücklich und unsere Städte insekten- und klimafreundlicher.“

https://wildermeter.de/

Hilfe für große Vögel im Landkreis

Die Schleiereule

Die Schleiereule (tyto alba) lebt überwiegend in waldarmen Agrarlandschaften am Rand von dörflichen Siedlungen.

Mitte der 80er Jahre erkannte die Artenschutzgruppe des BN-Kreisverbands mit Karl Heinz Schaile und Ulrich Kaiser einen schweren Rückgang dieser Großvögel im Landkreis. Ursächlich waren nicht nur strenge Winter. Schleiereulen hängen in hohem Maß von der Bewirtschaftung der Nutzflächen ab. Gefährdung ergibt sich aus dem knapper werdenden Nahrungsangebot, der Umwandlung von Wiesen in Ackerland und dem Chemieeinsatz gegen Nagetiere.Hinzu kommt die Verringerung der Brutplätze durch Abbruch oder Sanierung von landwirtschaftlichen Gebäuden mit dem traditionellen „Eulenloch“. Die BNKreisgruppe beabsichtigte, wenigstens mit einem Angebot von künstlichen Nisthilfen in einem Schleiereulenprojekt weitere Einbrüche der Eulenvorkommen aufzuhalten.Dafür waren im Landkreis an geeigneten Standorten Gebäude zu finden, in denen Schleiereulenkästen angebracht werden dürfen. Die Kästen müssen den Anforderungen der Eulen genügen: Großes Raumangebot, ein passendes Einflugloch und zwei Abteilungen mit Durchgängen sind gewünscht, an der Rückseite soll eine breite Reinigungsklappe den Zugang ermöglichen.Die „Eulengruppe“ baute die Kästen selbst, später wurden Schreiner beauftragt. Die Montage in den Scheunen verlangt den ehrenamtlichen Helfern stets große Anstrengung ab, die schweren Kisten müssen möglichst hoch an einer Wand mit Außenöffnung montiert werden.10 Jahre wirkte Ulrich Kaiser als Organisator und Betreuer des Schleiereulenprojekts, fand Mitarbeiter und immer mehr Montageplätze. 1996 setzte Gunter Weinrich die Betreuung und Dokumentation des Eulenprogramms fort. Dank der kontinuierlichen Arbeit über Jahrzehnte, dem zuverlässigen Einsatz der ehrenamtlichen Helfer und der großen Unterstützung durch Landwirte und weitere Eulenfreunde, die ihre Gebäude weiterhin als Nistplatz anbieten, kann das BN-Programm jetzt mehr als 120 montierte Nisthilfen im gesamten Landkreis vorweisen. Die Mitglieder der Naturschutzwacht des Landkreises unterstützen die aufwändige Kontrolle der Kästen. Bis zu 30 Brutplätze konnten in manchen Jahren festgestellt werden.

Der Weißstorch

Aus Tradition gab es in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf mehreren Kirchen im Altlandkreis Neuburg noch künstliche Storchennester. In Burgheim z.B. hatten einige verwegene Männer 1953 auf dem imposanten hohen Kirchendach ein Wagenrad als Boden für ein Storchennest angebracht, das etwa zehn Jahre von Störchen genutzt wurde. Ab etwa 1963 aber nistete kaum noch ein Storchenpaar im Landkreis. Die Weißstorchpopulation war dann bis 1988 so sehr dezimiert, dass in ganz Bayern nur noch 58 Brutpaare gezählt werden konnten.

Erst im Jahre 2003 sah sich die Kreisgruppe des BN finanziell in der Lage, ein eigenes leistungsfähiges Weißstorchprojekt im Landkreis aufzulegen. Die Ortsgruppe Schrobenhausen machte dabei den Anfang. Die BN-Kindergruppe polsterte und schmückte die Nisthilfe aus verzinktem Eisen mit Zweigen, Feuerwehr und ehrenamtliche Helfer brachten das Nest sodann auf den Dachfirst des Rathauses. Seitdem wurde Schrobenhausen von Weißstörchen regelrecht be-siedelt - bis zum höchsten Besatz 2020 mit sechs Nistpaaren mitten in der Stadt! Im BN-Weißstorchprojekt plante, organisierte und dokumentierte Gunter Weinrich ehrenamtlich die gesamten Arbeiten, zunächst für Sanierung und Umbau von vier vorhandenen Nestern.

Innerhalb von 15 Jahren errichtete der BN 12 stabile Nisthilfen, konstruktiv und handwerklich durchgeplant, an günstigen Standorten im gesamten Landkreis. Auch auf hohen Masten statt auf Gebäuden brachte Weinrich die eisernen Nester an, eine Bauweise, die sich sodann im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gut bewährte.  Sehr aufwändig gestalteten sich die Neuinstallationen auf den Kirchen von Burgheim (2008) und Hollenbach (2018). Die Entwürfe von Gunter Weinrich wurden dort im Zuge von Baumaßnahmen umgesetzt. BN-Mitglieder standen immer bereit zu praktischer Naturschutzarbeit.In Privatinitiative ent-standen zudem einige Storchennester auf Masten, die 2020 ebenfalls von Storchenpaaren angenommen wurden. Aber wohl noch mehr als fehlende Nisthilfen werden Trockenperioden mit ausgedörrten Wiesen selbst im Donaumoos in Zukunft den Vögeln das Leben erschweren.

Der Seeadler

Seit fast zehn Jahren werden Seeadler auf der Nahrungssuche am Bertoldsheimer Stausee beobachtet. Sie sind unverkennbar mit ihrer Flügelspannweite von über zwei Metern. Als Durchzügler oder einige Monate im Jahr als Überwinterer halten sie sich im und über dem Donau-Auwald zwischen Lechmündung und Ingolstadt auf. Der geringe Bestand von 16 Paaren in Bayern ist weiterhin stark gefährdet. Zwischen Bertoldsheim und Weichering sollen nun drei künstliche Nester es dem Greifvogel erleichtern, im Donaugebiet heimisch zu werden. Der BUND Naturschutz finanzierte die großen Nistkörbe, die Untere Naturschutzbehörde die Montage. Erfahrene Baumkletterer befestigten die Nisthilfen in den Wipfeln hoher Bäume. Neben der Nahrung ist dem Seeadler die Ruhe wohl das Wichtigste. Die Nistkörbe befinden sich deshalb in den unwegsamsten Zonen des Auwalds.


Welcher Vogel singt da? Frag den Vogelphilipp!

Sie sind draußen unterwegs, hören einen Vogel singen und wüssten gern, was für ein Vogel das ist? Der Vogelphilipp sagt es Ihnen.

Alles, was Sie brauchen, ist ein Smartphone und die kostenlose App "WhatsApp". Schon kann´s losgehen:

Telefonnummer des Vogelphilipp zu Ihren Kontakten hinzufügen: 01 60 / 44 2 44 50

Vogelgesang mit WhatsApp aufnehmen und an den Vogelphilipp senden.

Der Vogelphilipp antwortet und sagt Ihnen, welchen Vogel Sie singen hören.

Mit der Vogelstimmen-Hotline auf WhatsApp möchte der Vogelphilipp Spaziergänger*innen wieder ein Gefühl für die Vogelarten geben, die um uns und mit uns leben. Die Teilnehmer*innen sollen für die Natur vor der Haustür sensibilisiert und ihr Interesse für die Biologische Vielfalt geweckt werden.

Die Aktion läuft bayernweit. Alle Interessierte aus Bayern können sich gerne an den Vogelphilipp wenden und ihm auf WhatsApp eine Aufnahme einer Vogelstimme schicken. Probieren Sie es aus!

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier


„Lasst es brummen“ - Das Hummeltelefon startet: Mitmachaktion für jeden Insektenfreund

Mit dem Frühling startet heute die bayernweite Mitmachaktion „Hummeltelefon“: Jeder kann Hummelfotos einreichen, ein Expertenteam antwortet. Nach großer Resonanz in den letzten beiden Jahren bieten BN (BUND Naturschutz in Bayern e.V.) und IfBI (Institut für Biodiversitätsinformation e.V.) erneut diesen einzigartigen Service an.

Jeder Hummelfund wird auch dieses Jahr wieder in eine interaktive Karte eingetragen. So wird mehr über die Verbreitung der Hummelarten in Bayern bekannt, ein wichtiger wissenschaftlicher Effekt dieses Citizen Science - Projektes.

Sie finden eine Hummel im Garten oder auf der Wiese und würden gerne wissen, welche Art es ist? Über das „Hummeltelefon“ können Sie das herausfinden. Fotografieren Sie den kleinen Brummer und schicken Sie das Bild zusammen mit Fundort (PLZ) und Funddatum per WhatsApp an 0151-18460163 oder per E-Mail an hummelfund@ifbi.net. Das Hummeltelefon-Team besteht aus den Biologinnen Mareen Geyer und Josephin Römer sowie Dr. Klaus Mandery, Leiter des in Ebern ansässigen IfBI, Vorsitzender des BN Haßberge und Wildbienenexperte. Das Team antwortet auf Ihre Nachricht so schnell wie möglich mit dem Artnamen und Informationen rund um Ihre Hummel. Helfen Sie dem Hummeltelefon-Team, indem Sie pro Fund maximal ein bis drei Fotos schicken und maximal drei Funde in einer Nachricht versenden.


Sie ist wieder da: Die Wildkatze erobert Bayern zurück!

Dreijähriges Erfassungsprojekt mit 700 Aktiven bestätigt die Rückkehr

Eine kleine Sensation im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: Eine Wildkatze konnte im Auwald südlich der Donau nachgewiesen werden! Ein Baldrianpflock im Staatsforst war das Ziel für die Katze (oder den Kater). Damit gelang in unserem Landkreis der einzige Wildkatzen-Nachweis des Jahres 2015 in Oberbayern.

Seit 2012 suchen inzwischen rund 700 engagierte Bürger jedes Jahr nach einem der seltensten bayerischen Waldbewohner: der Wildkatze. Und auch dieses Jahr sind die Ergebnisse wieder sehr erfreulich: Die Wildkatze breitet sich von Nordbayern immer weiter nach Süden aus – ein Erfolg gerade auch der Wiedereinbürgerungsaktion des BUND Naturschutz. Den ehrenamtlichen „Wildkatzenforschern“ gebührt für ihren Einsatz großer Dank!

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen auf der Suche nach der ersten Wildkatzenspur

Mit hoher Motivation beteiligten sich auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen 15 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an der Suche nach der Wildkatze. Sie setzten gemeinsam mit Günter Krell 95 Baldrian-Lockstöcke in Wäldern des Landkreises. Die Pflöcke wurden mit genau festgehaltenen Koordinaten überwiegend im nördlichen Landkreis ausgebracht, so am Giglberg, am Rabenfels bei Hütting, am Schutterberg, am Hainberg und am Molster, außerdem aber auch im Haidforst bei Hohenried. Von Ende Januar bis Mitte Mai dauerte die Aktion des BUND Naturschutz. Bei den wöchentlichen Kontrollen wurden die Pfosten zuerst mit der Lupe genau auf hängengebliebene Haare untersucht, dann neu aufgeraut und auch wieder mit Baldrianlösung eingesprüht. "Diese Arbeiten dürfen nicht unterschätzt werden, denn die Pfosten befanden sich teilweise in recht unwegsamem Gelände", stellt Krell fest. Die Kontrollen wurden protokolliert, so dass alle Ergebnisse nachvollziehbar sind. 23 Haarfunde verzeichneten die Helfer des BN - wie sich bei der Analyse herausstellte, waren es Hauskatzen, die Haare ihres Fells an den Lockstöcken hinterlassen hatten. "Wir wissen jetzt aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit, wo sich Wildkatzen nicht aufgehalten haben", beurteilt Krell das Ergebnis, "die Ausbreitung vom Landkreis Eichstätt weiter nach Süden hat anscheinend noch nicht stattgefunden." Angesichts des an einer Stelle im Landkreis gelungenen Nachweises einer Wildkatze ist der BN-Kreisvorsitzende aber sehr zuversichtlich, dass das Interesse der freiwilligen Lockstockbetreuer weiterhin anhalten wird. "Erfreulich war die Unterstützung von Staatsforst, Landratsamt, Waldbesitzern und Jagdberechtigten. Wenn die Finanzierung der Haaranalysen gesichert werden kann, wäre eine ähnliche Aktion im kommenden Winter, ab Februar, schon vorstellbar, denn es bleibt weiterhin sehr spannend, welche Wanderwege sich die wilden Katzen suchen werden!"

Günter Krell
Kreisvorsitzender
Mitglied im Landesvorstand BUND Naturschutz
Tel. 08431 64 54 28
E-Mail: bn-neuburg-gk@t-online.de

www.bund-naturschutz.de/presse-aktuelles/pressemitteilungen/artikel/sie-ist-wieder-da-die-wildkatze-erobert-bayern-zurueck.html


Projekt Storchenhilfe (2003-2020)


Aus dem Storchenbericht 2003-2013

Standort Hörzhausen

Bis in die 1960er Jahre brüteten Weißstörche auf dem Kirchturm in Hörzhausen. 1983 wurde unter Leitung von Ulrich Sorg ein neues Nest angebracht. Der Horst wurde aber erst 1994 von Störchen besetzt; seit 2004 jedes Jahr. Das Brutverhalten der Störche wird seither von Peter Heigl sen. und Hans Kriss beobachtet und dokumentiert.

Standort Schrobenhausen

Im Paartal war in den achtziger Jahren der Weißstorchenbestand auf einen alarmierenden Tiefstand zurückgegangen.
In Schrobenhausen brütete das letzte Weißstorchenpaar 1984. Im Jahr 1999, vermutlich durch die Situation nach dem Pfingsthochwasser angelockt, hielten sich über mehrere Wochen junge Störche auf dem Dach der Schrobenhausener Stärkefabrik auf. 2002 nun vollzog sich endgültig die Rückkehr des Weißstorchs. Aufgrund der mehrmals hintereinander aufgetretenen Hochwasser im Paartal waren Wiesen und Senken mehrere Wochen feucht oder geflutet. Die dadurch entstandenen Bedingungen veranlassten zwei junge Weißstörche Anfang Juni dazu im Paartal zu bleiben.
Ende Februar 2003 unterstützte der Storchenexperte Anton Burnhauser den BN im Rahmen des Agenda-21-Tages mit einem Vortrag zum Thema "Der Weißstorch in Schrobenhausen - Chance für eine dauerhafte Ansiedlung?".
In den Tagen danach einigten sich die Beteiligten auf den jetzigen Standort des Nestes am südlichen Firstende des Rathausdaches. Anton Neff aus Malzhausen konnte den Nestkorb für das Schrobenhausener Storchenprojekt anbieten. Am 26. März montierten Mitarbeiter des Städtischen Bauhofs mit einer FFW-Drehleiter das fertige Nest. Im April erschienen zwei Störche, die sich nach anfänglichem Zögern für das Nest als Brutplatz entschieden. Anfang Mai wurden die ersten Eier im Nest entdeckt. Nach 2003 wurde das Nest jedes Jahr zur Brut genutzt.
Mit Hilfe einer Webcam wird das Geschehen auf dem Rathausdach seitdem online übertragen.

Die storchenfreundliche Bewirtschaftung stadtnaher Wiesenflächen im "Goachat" konnte durch engagierte Landwirte realisiert werden. Das Schrobenhausener Beispiel zeigt, dass Artenschutzprojekte dann am erfolgreichten sind, wenn die Kooperation der Naturschutzbehörden, der Verbände und der Landwirtschaft gelingt.

Standort Rennertshofen

An der 1984 war auf dem Schwedentor eine Nistgelegenheit in Form eines Wagenrades eingerichtet, aber nicht bezogen worden. Im März 2003 schließlich besserten Mitglieder des BN das Nest auf dem Schwedentor aus. Im September 2003 ersetzten BN-Mitglieder und Feuerwehr das alte Nest durch einen Metallnestkorb, den die BN-Kreisgruppe finanzierte. In dieses Nest kommt seit 2009 jedes Jahr ein Storchenpaar zur Brut.

Standort Baiern

Auf der Baierner Kirche wurde 1985 mit Unterstützung der Feuerwehr Neuburg ein Nestkorb montiert. Im Sommer 2003 sanierte der BN das Nest. Doch erst nachdem im Jahre 2006 bei Hollenbach ein Hochwasserrückhalteraum mit über 40 flachen Teichen und Tümpeln fertiggestellt worden war, befand ein Storchenpaar das Gebiet offenbar als Nahrungsrevier geeignet und besetzte im selben Jahr das Nest auf der Kirche in Baiern. Seither brütet in Baiern jedes Jahr ein Paar. Als durch das Nest Probleme am Dach der Kirche entstanden, wurde das Nest renoviert und das Dach auf Kosten des BN abgedichtet. Das Baierner Nest ist jedes Jahr besetzt.

Standort Schloss Stepperg

In den 90er Jahren hatte auf dem Schloss Stepperg mehrmals ein Storchenpaar gebrütet und Junge erfolgreich groß gezogen. Im Herbst 2003 wurde das Nest von Mitgliedern der Artenschutzgruppe des BN unter erheblichem finanziellen Aufwand erneuert. Heuer (2020) bezog wieder ein Storchenpaar das Nest auf dem Schloss Stepperg.

Standort Karlshuld

2003 wurde der Feuerwehrtrockenturm saniert. Im Rahmen dieser Arbeit entschied Bürgermeister Seitle, ein altes Storchennest wieder anbringen zu lassen. Im Jahr 2005 begutachtete der erste Storch das Nest. Zur ersten Brut kam es 2006.
Im Jahr 2013 wurde ein zweiter Nestkorb in Karlshuld errichtet. Im Frühjahr hatte sich nämlich ein Storchenpaar auf einem ehemaligen Strommast am Unteren Kanal selbst ein Nest gebaut. Der BN ließ nach dem Entwurf von Gunter Weinrich eine Nestkonstruktion anfertigen, die passgenau den Halterungen auf dem Strommast entsprach. In Zusammenarbeit mit den Monteuren der Bayernwerk AG installierte Weinrich im Oktober 2013 den neuen Nestkorb.

Standort Burgheim

Anfang der 1950er Jahre war das alte Storchennest auf der Kirche in Burgheim errichtet worden. Beherzte Helfer waren damals mit einer Leiter durch die Dachluke geklettert und hatten das Nest auf dem Dachfirst festgeschraubt. In den Jahren 2003 und 2006 wurde das alte Nest restauriert. 2007 kam tatsächlich ein Paar, allerdings brütete es nicht.
2008 wurde das Dach der Kirche saniert; der BN nutzte die Gelegenheit und beschloss die Kompletterneuerung des Nestes. Der BN trug die von den beteiligten Baufirmen in Rechnung gestellten Kosten von 2.500 Euro.
Dr. Pauline Abt – von 1980 bis 1984 Kreisvorsitzende des BN Neuburg-Schrobenhausen - organisiert regelmäßig mit der FFW Rain am Lech die notwendigen Wartungsarbeiten. Seit 2009 ist regelmäßig ein Storchenpaar im Nest.

Standort Adelshausen

Für einen zusätzlichen Neststandort im Bereich des Donaumooses erschien unter Berücksichtigung der Ansprüche an einen geeigneten Lebensraum für den Weißstorch eine Scheune am Ortsrand von Adelshausen sehr gut geeignet. Die Besitzer zeigten sich dem Naturschutz gegenüber sehr aufgeschlossen. Sie unterstützten Erneuerungsmaßnahmen am Gebäude, in dessen Dach BN-Mitglieder mehrere neue Stützbalken einsetzten. Auf dem Dach wurde ein Blitzableiter montiert. Die Freiwillige Feuerwehr aus Neuburg setzte mit Gunter Weinrich im Jahr 2009 den Nestkorb auf. Die entstandenen Kosten trug der BUND Naturschutz.
Bereits 2010 begutachtete ein Storchenpaar das neue Nest. Zur ersten Brut kam es im Jahr 2012.

Standort Haus im Moos

Im Frühjahr 2012 bat Landrat Roland Weigert den Leiter des Freilichtmuseums Friedrich Koch und Gunter Weinrich, einen Standort für ein Storchennest auf dem Gelände der Umweltbildungsstätte Haus im Moos zu suchen. Die Wahl fiel auf eine Birke innerhalb einer Baumgruppe gegenüber der Aussichtsplattform am Wisentgehege. Das Nest wurde auf dem gekappten Stamm montiert. Die Kosten von 450 Euro für den Korb übernahm der BN.
Im April 2013 besetzte ein Storchenpaar das Nest und brütete wenig später.

Standort Stengelheim

Im Frühsommer 2012 wurde der BN gebeten, auch im Bereich der Gemeinde Königsmoos ein Storchennest zu errichten. Zwischen Dachsholz und Stengelheim sind geeignete Wiesenflächen vorhanden.
Als Standort für ein Storchennest wurde das Grundstück der Abwasserpumpstation am westlichen Ortsrand von Stengelheim ausgewählt. Gunter Weinrich koordinierte die umfangreiche Aufbauaktion im November 2012. Der Nestkorb und die Bodenhalterung wurden durch ehrenamtliche Helfer vorbereitet. Die Bodenhalterung wurde einbetoniert, Betonringe dienten dabei als Schalung. Ein Kran richtete daraufhin einen Mast vom Format eines Maibaums in der Bodenhalterung auf. Abschließend konnte der 17 Meter lange Fichtenstamm fest verschraubt werden.
2013 kam es am Standort zur ersten Brut.

Standort Karlskron

Ende April 2013 meldete sich die Gemeindeverwaltung Karlskron beim BN. Auf dem Schornstein des Landgasthofes Haas hatte man ein brütendes Storchenpaar gesichtet.
Ende September, nachdem die Altvögel und zwei Junge ausgeflogen waren, beriet Gunter Weinrich mit der Familie Haas über einen neuen Neststandort auf dem Gelände des Gasthofs. Die Familie stellte einen Platz im weiträumigen Grünland hinter dem Hauptgebäude zur Verfügung. Weil die Fläche auch weiterhin als Grünland bewirtschaftet werden wird, bleiben gute Nahrungsbedingungen für den Storch erhalten. Auch hier wurde ein freistehender Mastbaum wie in Stengelheim errichtet.
Die Gemeinde Karlskron ließ die Baggerarbeiten ausführen und spendete 500 Euro für die Bodenhalterung.
Die restlichen Kosten in Höhe von 800 Euro - für den Nestkorb und weitere Leistungen - übernahm der BUND Naturschutz.