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Tückischer Monat für Igel

Gute Verstecke sind für den Igel überlebenswichtig. Sie finden Winterquartiere unter Holzterrassen, unter Sträuchern, Laub- und Holzhaufen oder Geräteschuppen. Der November ist für die Tiere jedoch ein Monat mit Tücken. Manche Igel befinden sich bereits im Winterschlaf. Weibchen und Jungtiere sind aber häufig noch auf der Suche nach Nahrung und einem Quartier für den Winter. Ordnungsliebe der Gartenbesitzer bringt die Suche nach guten Verstecken vollkommen durcheinander. In vielen Gärten wird derzeit Laub gekehrt, werden Hecken geschnitten, der Rasen wird gemäht - doch vor allem wird gelärmt. „Laubsauger zerstören Winterquartiere oder vertreiben die Igel durch ihren enormen Lärm“, beklagt Günter Krell, Kreisvorsitzender des BN.

10.11.2020

Doch nicht nur Igel sind gefährdet. Die Geräte bedrohen vor allem zahlreiche Kleintiere wie Würmer und Insekten, die durch die Beseitigung des Laubs ihren Lebensraum und die Nahrungsgrundlage verlieren. Also gerade die Tiere, die der Igel als Fleischfresser zum Überleben braucht. Der BN bittet deshalb alle Gartenbesitzer, auf Laubsauger und Laubbläser zu verzichten und stattdessen lieber wilde Ecken mit Laubhaufen im Garten einzurichten. „Winterquartiere, die durch eine übertriebene Gründlichkeit zerstört werden, bringen die Igel in große Bedrängnis“, erklärt Krell. „Die erneute Suche nach einem alternativen Schlafplatz kostet die Tiere viel Energie und kann tödlich enden.“

 

BN-Ökotipp:

 

Wer keine Möglichkeit für Laub- und Reisigecken im Garten hat, kann den Tieren ein fertiges Igelhaus anbieten und zufüttern. Gefressen werden gerne Rühreier, Katzenfutter, gekochtes Geflügel oder gebratenes Hackfleisch. Milch dagegen schadet den Tieren. Eine flache Schale mit frischem Wasser sollte in keinem Garten fehlen. Achtung: Eine Fütterung ohne zusätzlichen Unterschlupf in der Nähe macht keinen Sinn. Futterstellen werden von Igeln gerne angenommen, finden die Tiere dagegen kein Versteck in der unmittelbaren Umgebung, müssen sie bei kühlen Temperaturen weit laufen und verlieren ihre zuvor angefressene Energie. Die beste Lösung ist deshalb immer ein Naturgarten, in dem der Igel allein zurechtkommt.

 

Igelhilfe – was ist erlaubt?

 

Der Igel ist eine besonders geschützte Tierart. Nur kranke und verletzte Igel dürfen häuslich aufgenommen und gepflegt werden. Sobald sich diese Tiere wieder selbst erhalten können, müssen sie unverzüglich in die Freiheit entlassen werden. Für die Pflege eines hilfsbedürftigen Igels reicht Tierliebe allein nicht aus. Igelfinder sollten sich in jedem Fall die nötige Sachkenntnis aneignen oder im Zweifelsfall fachkundigen Rat einholen. Mehr Infos hierzu finden Sie auf https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/tieren-helfen/igel

 

Für Rückfragen: BN-Kreisgruppe Neuburg-Schrobenhausen Tel. 08431 1705

e-Mail: bn-neuburg@web.de

Martina Gehret, BN-Naturschutzreferat Tel. 0911/575294-18, Mobil: 0151/22228202

Anlage:

Foto: Igel im Garten, Martina Gehret, Bund Naturschutz